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Realitätsunterstützende Maßnahmen

Filmstill

»Den Sensationen, der Kraftprotzerei und dem Diktat des „höher, schneller, besser, schöner“, die unsere Welt so sehr prägen, will Schamp etwas entgegensetzen. Er sagt: „Ich sehe in so einer Haltung eine der letzten Bastionen gegen die Zurichtungsmaschinerie der Gesellschaft. Diese hat einen der Wirtschaft entlehnten Leistungsgedanken zum allein selig machenden Leitbild erkoren, verkörpert in der Gestalt des dynamischen Erfolgsmenschen, der für seine Unterwerfung unter die Regeln eines allgegenwärtigen Wettbewerbs belohnt wird.“

Das Verfahren, das der Künstler dabei einsetzt, zielt oft auf Verdoppelung der vorgefundenen Situation, wobei die beiden Wirklichkeiten, die den Betrachtenden sodann entgegentreten, nicht vollkommen identisch sind. Die Kluft, die sich auftut, motiviert zum Nachdenken. Dadurch, dass der Ort intensiver wahrgenommen wird, verändert er sich zugleich.«

(Auszug aus Die Schönheit der Gegenbilder von Claudia Heinrich | PDF Download)

Wenn bestimmte realitätsunterstützende Maßnahmen unterbleiben, bricht diese Realität ab und eine andere, von dieser unterschiedene Realität tritt übergangslos an ihre Stelle.
Dieser Fall ist soeben eingetreten.

Matthias Schamp

Unter dem Motto Realitätsunterstützende Maßnahmen platziert Schamp für trans*form – bye bye bubble gezielte Störmomente zwischen den gängigen Werbebotschaften – mit Fotomotiven auf zwei Plakatwänden und vier Kurzfilmen auf großformatigen Videoscreens. Alle sechs Flächen liegen gut sichtbar an zentralen Orten der Innenstadt.

Die Kurzfilme sind ab dem 1. September bis zum 31. Oktober 2025 an folgenden Standorten zu sehen:
LED Videoboard am Hauptbahnhof, Huestraße/Ecke Hellweg, Hattingerstraße 10 & Willy-Brand-Platz

Die Fotoarbeiten sind vom 07. bis zum 27. Oktober an folgenden Standorten zu sehen:
Alte Hattinger Straße/Königsallee & Nordring/Bergstraße

Künstler

  • Matthias Schamp

    Matthias Schamp ist Ampelperformer. Beständiges Umschalten ist seine Passion. Dies nennt er Kontext-Hopping. High-Culture & Triviales werden gleichermaßen durchstreift, Theorie- und Praxisfelder: Kunst, Literatur, Organisation, Politik, Design, Botanik … Dahinter steckt eine kulturelle Guerilla-Strategie. Sich nicht festlegen lassen. Mit dem Überraschungsmoment auf der Seite stets unerwarteten Orts erscheinen. Auftauchen, zuschlagen und wieder wegtauchen in die Waldsäume des Ungewissen.

    Seit 1991 arbeitet er als Künstler und Autor. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen, u. a. im Kunstmuseum Bochum, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Cermodern Ankara oder am Goethe-Institut Litauen. Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen, etwa in Marl, Heilbronn und Zürich.

    Er hatte Lehraufträge u. a. an der Bauhaus-Universität Weimar, der TU Berlin und der Uni Köln und wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem CityARTists-Preis NRW und Stipendien der Länder NRW und Rheinland-Pfalz.

    Bekannt wurde er auch als Betreiber des Mythos-Grill, als Autor der Titanic-Serie Schlechte Verstecke (2000-2004) und durch Buchveröffentlichungen und Hörspiele im WDR.

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